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Am Wegesrand

Blog für Drehbuch- und Filmkultur

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Goldene Tellerränder 2024

Posted on 3. März 20251. September 2025 by Bobby Stankovic

Die Gegen-Oscars 2024.

Best Make Up And Hairstyling
• „Poor Things“ (Yorgos Lanthimos 2023)
• „Maestro“ (Bradley Cooper, 2023)
• „Des Teufels Bad“ (Veronika Franz & Severin Fiala, 2024)
• „Furiosa: A Mad Max Saga“ (George Miller, 2024)
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024)

And the winner is ...

„The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024)

Sowohl vollkommene jugendliche Schönheit als auch animöse Hässlichkeit übersteigert „The Substance“ als Gegensatzpaar so sehr ins Groteske, dass man als Publikum weder das eine noch das andere wirklich voll-identifikatorisch ernstnehmen könnte. So wird das Gedankenspiel als solches beobachtbar, das auf ganz verschiedene Weisen allegorisch bespielbar ist (natürlich Alterung, aber auch Drogen und Generationskonflikte etc.) Selten nimmt Make-Up und Hairstyling eine derart plastische Funktion ein wie in „The Substance“.

Best Costume Design
• „Poor Things“ (Yorgos Lanthimos 2023)
• „The Empire“ (Bruno Dumont, 2024)
• „The Settlers“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023)
• „Furiosa: A Mad Max Saga“ (George Miller, 2024)
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)

And the winner is ...

„The Empire“ (Bruno Dumont, 2024)

„Manchmal ist es ganz leicht, Gut gegen Böse.“, was Markus Lanz im Bezug auf den Ukraine-Krieg meinte, ist eine allgemein virulente Sinnesstruktur unserer Zeit. Bruno Dumont weiß das und schafft mit „The Empire“ seinen wohl radikalsten Film als völlige Farce: ein episches Scifi-Duell zwischen Schwarz und Weiß. Dass es tatsächlich eine psychosoziale Grundlage polarisierender Gesellschaftsdiskurse in der Dauerbeschallung durch moderne Märchen wie Star Wars gibt, ist eine soziologische Erkenntnis, die hier in das Kostümbild eingearbeitet wurde, ebenso wie dessen geradezu sarkastische Brechung.

Best Production Design
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023)
• „Poor Things“ (Yorgos Lanthimos, 2023)
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024)
• „The Brutalist“ (Brady Corbet, 2024)
• „Universal Language“ (Matthew Rankin, 2024)

And the winner is ...

„Universal Language“ (Matthew Rankin, 2024), 2024)

Man kennt’s: Man erwacht aus einem Traum und denkt sich: „Ich war irgendwie an diesem Ort … Ich war aber irgendwie auch gleichzeitig an jenem Ort!“ So ähnlich verhält es sich auch mit der gesamten Filmerfahrung von „Universal Language“, der an einem stilisierten wes-andersonschen Ort spielt, der irgendwie das kanadische Winnipeg ist, aber irgendwie auch im Iran liegen muss. Es ist ganz zentral das Produktionsdesign, das diese absurde Welt aufrichtet und immer kleine Mikroversen in ihrer eigenen traumhaften Logik erfindet.

Best Score/OST
• „Sterben“ (Matthias Glasner, 2024)
• „Des Teufels Bad“ (Veronika Franz & Severin Fiala, 2024)
• „Rickerl“ (Adrian Goiginger, 2023)
• „The Brutalist“ (Brady Corbet, 2024)
• „AGGRO DR1FT“ (Harmony Korine, 2023)

And the winner is ...

„Des Teufels Bad“ (Veronika Franz & Severin Fiala, 2024)

Hauptdarstellerin Anja Plaschg trägt diesen Film nicht nur schauspielerisch, sondern auch in ihrem eigen(tlich)en Metier, der Musik. Der eigenwillige Hybrid aus sozialrealistischem Historienfilm und einer mystischen Überhöhung im Stile Robert Eggers vollzieht sich von der Regie Fialas und Franz‘, über die Bilder Martin Gschlachts bis eben zu einem Score/Soundtrack, der den Chamberpop „Soap & Skins“ bis zum Abspann zurückhält und sich bis dahin in einem eerigen Klanggebäude mit schiefen Streichern, abgebrochenen Schreien und dunklen Synthies übt.
.

Best Sound Mixing
• „Sterben“ (Matthias Glasner, 2024)
• „Furiosa: A Mad Max Saga“ (George Miller, 2024)
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „AGGRO DR1FT“ (Harmony Korine, 2023)
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024)

And the winner is ...

„Sterben“ (Matthias Glasner, 2024)

In einer Konzertszene kulminiert die autobiografische Narzissmusbeschau „Sterben“, als Hauptfigur Tom gerade seinen besten Freund Bernard Selbstmord begangen lassen hat und er nun sein (un)vollendetes Lebenswerk dirigiert, das er der im Orchester anwesenden Cellistin Mi-Do gewidmet hat. Diese Mi-Do kommuniziert hier mit Eidinger Figur mit ihrem Cello-Spiel und gerade in dieser rein-musikalischen, nonverbalen Ambivalenz zeigt sich der ganze Kampf gegen und für den verstorbenen Mann und seines Geniewahns. Leidet Mi-Do darunter, so in den Vordergrund gedrängt zu sein oder befreit sie sich gerade viel mehr davon? Wird ihr Last oder liebevolle Reverenz mit diesem Rampenlicht geboten, das Tom zum Schweigen und Weinen bringt, hervorgebracht durch ein sensationell fein abgestimmtes Sound-Mixing.

Best Sound Editing
• „Pepe“ (Nelson Carlo de los Santos Arias, 2024)
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „AGGRO DR1FT“ (Harmony Korine, 2023)
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024)
• „Eat The Night“ (Caroline Poggi & Jonathan Vinel, 2024)

And the winner is ...

„Pepe“ (Nelson Carlo de los Santos Arias, 2024)

Wie ein Alien landete Nelson Carlo de los Santos Arias‘ Essayfilm „Pepe“ im Berlinale-Wettbewerb. Ein Film, den man mindestens genauso gut träumen wie man ihn sehen oder eben auch hören kann. Der Dominikaner verwebt unterschiedlichste, häufig perkussive Klangelemente — Helikopterrotoren, Schmatzen, Zirpen, Synthies, das Klackern der Kamera und nicht ganz zuletzt das heruntergepitchte Lachen und Afrikaans-Sprechen des Nilpferdes — zu einem sensualen Kunstwerk, mindestens so sehr Ambientalbum wie Bewegtbildmedium.

Best Special / Visual Effects
• „Eat The Night“ (Caroline Poggi & Jonathan Vinel, 2024)
• „Furiosa: A Mad Max Saga“ (George Miller, 2024)
• „AGGRO DR1FT“ (Harmony Korine, 2023)
• „The Brutalist“ (Brady Corbet, 2024)
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024)

And the winner is ...

„Black Dog“ (Guan Hu, 2024)

Da bei den Goldenen Tellerränden nicht nur digitale, sondern auch alle Formen von analoger Effekttechnik ausgezeichnet werden, spielt es keine besonders große Rolle, was an den tausenden herumtollenden Hunden und anderen Tieren in „Black Dog“ tatsächlich auf welche Weise hergestellt wurde und wie „echt“ es wirklich ist. „Black Dog“ ist ein großes Spektakel, in der Tiere immer das zu tun scheinen, was für eine wahnsinnige, durchchoreographierte Kamera das Beste ist. Es ist zudem ein Film, der nicht aus einer inhaltistischen, oktroyierten Logik, sondern im Sinne großen Poesie, aus der Logik der Schönheit operiert. So können die Hunde hier durchaus Metapher für die chinesische Siedlungspolitik sein, sie können aber genauso gut auch, nunja, Hunde sein.

Best Film Editing
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)
• „Anora“ (Sean Baker, 2024)
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022)
• „Tatami“ (Guy Nattiv & Zar Amir Ebrahimi, 2023)

And the winner is ...

„Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)

Schwarzweiß und Farbe, Andrew Tate, Nina Hoss und Uwe Boll, Archivbestände aus dem rumänischen kollektiven Filmgeschichtsbewusstsein, TikTok-Filter und eine neue sozialistische Ikone (Angela). Und wir sollen nicht zu viel vom Ende der Welt erwarten? Jedenfalls die Montage von Radu Judes grandiosem Film würde diese Erwartungshaltung nicht erdrücken, schließlich gipfelt sie in einer für Jude so typischen monolithischen Inserts, in der minutenlang Grabeskreuze am Straßenrand gezeigt werden und wir anfangen zu zählen, wie viele denn noch kommen werden, denn uns wurde die genaue Zahl zuvor ja gesagt. Und erst jetzt beginnen wir über die Zahl nachzudenken und über den Wahnsinn einer Gesellschaft, die dafür verantwortlich ist.

Best Documentary Feature
• „Four Daughters“ (Kaouther Ben-Hania, 2023)
• „20 Days In Mariupol“ (Mstyslav Chernov, 2023)
• „Black Box Diaries“ (Shiori Itō, 2024)
• „No Other Land“ (Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor, 2024)
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022)

And the winner is ...

„De Humani Corporis Fabrica “ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022)

Im Gegensatz zu herkömmlichen Dokumentarfilmen, die sich immer ein bisschen auch als informativer Dienstleister, bleibt „De Humani Corporis Fabrica“ immer enigmatisch, immer Kunstwerk. Welchen (schlauchförmigen?) Anschluss man an diesen Film auch immer wählt — man kann diesen Film „außerirdisch“ über das Wesen Mensch schauen, soziologisch als Zustandskritik des Gesundheitswesen usw. — er beeindruckt in jedem Fall als audiovisuelle Erfahrung.

Special Achievement in Social Engagement
• „Anora“ (Sean Baker, 2024)
• „HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024)
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)
• „Green Border“ (Agniezska Holland, 2023)
• „No Other Land“ (Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor, 2024)

And the winner is ...
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„HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024)

Dieser Film kann die Welt tatsächlich ein kleines bisschen besser machen, jedenfalls, wenn man ihn sich ansieht. Das Social-Credit-System nach chinesischem Vorbild droht in der Tat überall auf der Welt früher oder später Realität zu werden, einfach, weil die technische Möglichkeit zur Machtausübung immer schon seine Vorwände finden wird, warum er angeblich unbedingt in Einsatz kommen muss (wahlweise Terrorbekämpfung, Sicherheitsgewährleistung oder Abwehr von feindlichem Einfluss). Was Neo Soras Film hier macht ist nun etwas filmisch Ungewöhnliches und Kühnes: Er lässt diese Technologie in einem (sehr realistisch erscheinenden Gedankenexperiment einer fiktiven nahen Zukunft) schlichtweg an einer genuin jugendlichen Anti-Stimmung zerschellen. „HAPPYEND“ feiert das ureigene jugendliche Lebensgefühl, alles erst einmal ein bisschen scheiße zu finden und herausfordern zu müssen, als antiautoritäre Keimzelle und schafft Figuren und Situationen, die in der Tat ein revolutionäres Potenzial zur Ikone haben.

Special Achievement for Artistic Contribution
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023)
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022)
• „Inside The Yellow Cocoon Shell“ (Pham Tien An, 2023)
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024)

And the winner is ...
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„„La Chimera““ (Alice Rohrwacher, 2023)

Filmemachen ist lern- und lehrbar, davon bin ich überzeugt. Aber ab einem gewissen Punk stößt das Vermittelbare der Kunst wohl auch an Grenzen. Es gibt diese Filmemacher, die in einer Substanz zu weben scheinen, zu deren Quell sie einen exklusiven und geheimen Zugang zu haben scheinen. Warum funktionert das, obwohl es sich nichtmal in Worte fassen lässt? Warum unterscheidet es sich so erkennbar und gleichzeitig unverkennbar von allen anderen Filmen? Tarkovsky, Fellini, Antonioni, Bergman. Und ja, ganz eindeutig gilt das auch für die Filme von Alice Rohrwacher, die mit „La Chimera“ wohl ihr Meisterwerk geschaffen hat.

Best Debut Feature
• „The Settlers“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023)
• „Inside The Yellow Cocoon Shell“ (Pham Tien An, 2023)
• „Toxic“ (Saulė Bliuvaitė, 2024)
• „HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024)
• „Dìdi“ (Sean Wang, 2024)

And the winner is ...
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„The Settlers“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023)

„Colonos“ von Felipe Gálvez Haberle ist ein reifes Debütwerk, das sich mit dem Irrwitz des Kolonialismus auseinandersetzt. Im Stile von Kelly Reichardts „First Cow“, wenngleich böser und zynischer, wird der weiße Mann im ewigen Weit Feuerlands als ein hahnenkämpfender Gockel mit Geltungsdrang geschildert und ddie koloniale „Arbeit“ in einer abschließenden an Joseph Conrad erinnernden Wendung nah am Verstandesverlust gebaut beschrieben.

Best Adapted Screenplay
• „Poor Things“ (Yorgos Lanthimos 2023)
• „Only The River Flows“ (Shujun Wei, 2023)
• „All The Long Nights“ (Shô Miyake, 2024)
• „Holy Week“ (Andrei Cohn, 2024)
• „All Of Us Strangers“ (Andrew Haigh, 2023)

And the winner is ...

„All Of Us Strangers“ (Andrew Haigh, 2023)

Lose basierend auf dem japanischen Roman „The Discarnates“ aus den 1980er Jahren, reichert Andrew Haigh diese Verlust- und Geistergeschichte vor allem mit einem autobiografischen (Haigh dreht den Film im Haus seiner früh zwar nicht verschiedenen, aber geschiedenen Eltern) und einer homosexuellen Komponente, die der Film auch konsequent zu einer fast schon essayistischen Auseinandersetzung mit der sexuellen Devianz ausbaut. „All Of Us Strangers“ ist wesentlich ein Drehbuchfilm. Die erzählerische Vorlage legt den Grundstein für das Verweben magischer, diskursiver und romantisch-tragischer Zugänge eines Werkes, das das erzählerische Genie Andrew Haighs in bislang noch ungeahnte Richtungen öffnet.

Best Original Screenplay
• „The Holdovers“ (Alexander Payne, 2023)
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023)
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „Explanation For Everything“ (Gábor Reisz, 2023)
• „Anora“ (Sean Baker, 2024)

And the winner is ...

„The Holdovers“ (Alexander Payne, 2023)

Das Wundersame an dem Drehbuch von „The Holdovers“ ist eigentlich, dass er ein Originalstoff ist. Voll mit überschüssigen Details, ökonomisch unnötigen Szenen, Nebenfiguren mit reichen Eigenleben, sich durchziehenden Motiven, die nicht vordergründig nach dramatischen Kompositionskonzepten zu funktionieren scheinen, sondern eher typisch für eine schwelgerische Literatur sind, wirkt „The Holdovers“ eigentlich wie die Adaption eines Romans von 400 Seiten Substanz. Alles an diesem Literatur ist große Literatur, wie es in jeder Szene neue Seiten einer Figur subtil entblättert und am Ende in einer großen atmosphärischen Gesamtleistung des Miteinanderverhaftetseins zu einer Schicksalsgeschmeinschaft geworden sein lässt, ganz organisch, unhinterfragbar, und eben nicht gekettet an die erkennbaren Konturen einer (wie genial auch immer gesetzten) dramatischen Verklammerung. Es ist ein selten erlebtes, selten so gemeistertes episches Erzählen, wie aus einem anderen Medium, wie aus einer anderen Zeit.

Best Cinematography
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „Inside The Yellow Cocoon Shell“ (Pham Tien An, 2023)
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022)
• „The Brutalist“ (Brady Corbet, 2024)
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024)

And the winner is ...

„Inside The Yellow Cocoon Shel Shell“ (Pham Tien An, 2023)

Allein die letzte Einstellung des Films durchmisst 12 (!) Minuten und beinhaltet u.A. einen Tagtraum und dessen (scheinbare) Auflösung. „Inside The Yellow Cocoon Shell“ steht natürlich in der Tradition großer Bilddichter des südostasiatischen Kinos, mit seinem Hang zum Zeit und Räume überdauernden Plansequenzen sicher vor allem Gan Bi (Gewinner des Goldenen Kamera-Tellerandes 2017). Mit seinem Debütfilm schafft es der Vietnamese Pham Tien An bereits eine erzählerische Kraft durch die Komposition der Kameraeinstellung in ihrer räumlich-zeitlichen Dimension aufzustellen, die über drei Stunden Laufzeit standhalten und eine prosaische Qualität zu vermitteln, wie ihr das südostasiatische Kino in Verwandtschaft zur mystisch-universellen russischen Literatur damit einmal mehr zu eigen ist.

Best Casting Director
• „Anora“ (Sean Baker, 2024)
• „Green Border“ (Agnieszka Holland, 2023)
• „Mond“ (Kurdwin Ayub, 2024)
• „Toxic“ (Saulė Bliuvaitė, 2024)
• „Beautiful Beings“ (Guðmundur Arnar Guðmundsson, 2022)

And the winner is ...

„„Green Border““ (Agnieszka Holland, 2023)

Hat „Green Border“ überhaupt so etwas wie eine Hauptfigur? Im Grunde besteht Agnieszka Hollands spätes Meisterwerk wesentlich aus seinem gesamten Ensemble verschiedenster Nebenfiguren, die brillant gecastet verschiedene Perspektiven auf die titelgebende Waldgrenze zwischen Belarus und Polen eröffnen. Es ist neben einer eindrucksvollen Regie auch einer fantastischen Auswahl von DarstellerInnen und Darstellern zu danken, dass der Film immer beinhart realistisch und psychologisch aus der Logik der jeweiligen Perspektive heraus operieren kann und so tatsächlich zu einer Erörterung seines thematischen Gegenstandes, statt zu dem erwartbaren politisch-moralischen Kitsch zu werden, den man sonst häufig bei Filmen mit ähnlicher Thematik zu Gesicht bekommt.

Best Supporting Actress
• Da’vine Joy Randolph („The Holdovers“)
• Carol Duarte („La Chimera“)
• Zar Amir Ebrahimi („Tatami“)
• Divya Prabha („All We Imagine As Light“)
• Maja Ostaszewska („Green Border“)

And the winner is ...

Da’vine Joy Randolph („The Holdovers“)

Es gehört zu den größten Zaubern von Alexander Paynes Meisterwerk „The Holdovers“, das er jeden Nebenfiguren in brillant gesetzten Pinselstrichen Leben einhaucht. Da’vine Joy Randolphs Figur Mary ist indes fast schon eine Hauptfigur, eine versteckte. Denn die Tragik des verlorenen Sohns im Vietnamkrieg ist eine, die „The Holdovers“ erzählerisch nicht in den Vordergrund stellt, aber motivisch sehr wohl. So nimmt die tapfere Trauer um den Sohn, der an seinem fehlenden Klassen- und Rassenprivileg zugrunde geht, sich nicht wie die weißen, bürgerlichen Jungs des Elite-Internats mit Banalitäten herumschlagen zu dürfen (die der Film ja ebenso detailliert und lustvoll anschaut), eine in ihrer Unscheinbarkeit ganz zentrale Rolle ein. Marys Sohn bleibt den ganzen Film über abwesend und so verweist Marys Trauer — die sich nur in einer ganz kurzen Szene wirklich Bahn bricht — auf das selbst im Bild Abwesende, es reflektiert hier mit, eigentlich die „falsche Geschichte“ zu erzählen und betont den Blick offen zu halten, für die stillen Heldinnen und ihre noch stillere Trauer.

Best Supporting Actor
• Mark Ruffalo („Poor Things“)
• Corneliu Ciprian Chiricheş („Holy Week“)
• Dominic Sessa („The Holdovers“)
• Yura Borisov („Anora“)
• Viktor Benóný Benediktsson („Beautiful Beings“)

And the winner is ...

Yura Borisov („Anora“)

Selten hat ein Film, eine Nebenfigur so grandios eingesetzt wie es „Anora“ mit der Igor-Figur von Yura Borisov tut. Hier findet nichts Geringeres statt als ein schleichender Prozess, der das „falsche“ Love Interest durch das „richtige“ ablöst. Normalerweise findet dies in einer Liebesgeschichte durch eine Parallelhandlung statt, in der der falsche Liebhaber sich als Arschloch erweist und dann ein Erkenntnisprozess in der Hauptfigur ausgelöst wird. Das ist hier radikal anders. Igor ist immer da, er weicht Anora nicht von der Seite, ist aber eingebunden in seine eigene Arbeits- und Klassenlogik. So sehr, dass das Publikum ihn zunächst gar nicht als Love Interest wahrnimmt, sondern eben als reine Funktion seiner Arbeit. Wer genau hinsieht, bemerkt aber bereits in seinen Blicken eine Faszination gegenüber Anora, obwohl Igor das Escort-Girl Anora als seinesgleichen, als Vertreterin seiner Klasse begreifen muss und eben deswegen so fasziniert von ihrer Widerspenstigkeit ist. Diese Liebesbeziehung entfaltet sich also zunächst nur über Blicke, deren Handlungen im Widerspruch dazu stehen, weil diese sich in einem fremdgeleiteten Arbeitskontext bewegen. Es ist nie ergreifender erzählt worden, wie hier zwei Füreinander-Bestimmte schließlich zueinander finden (und über das Glück und Unglück dessen schließlich weinen).

Best Actress
• Arienne Mandi („Tatami“)
• Mikey Madison („Anora“)
• Ilinca Manolache („Do Not Expect Too Much From The End Of The World“)
• Kani Kusruti („All We Imagine As Light“)
• Liv Lisa Fries („In Liebe, Eure Hilde“)

And the winner is ...

Liv Lisa Fries („In Liebe, Eure Hilde“)

Liv Lisa Fries‘ Darstellung der unbekannten Komplizin der Roten Kapelle verbindet ein beispiellos immersives Moment, wie sich Widerstand gegen den Nationalsozialismus angefühlt haben muss, mit einer dezidiert profanen Erscheinung. Es ist eben nicht die strahlende Heldin, nicht die zweifellose Antifaschistin, sondern eher eine normale Frau, die sich von der Leidenschaft ihres Liebhabers mitreißen lässt. Die eine eher innere, intuitive Intelligenz hat und ihren Antifaschismus gar nicht so wirklich begründen kann. Wovor sie Angst habe, wird sie mal gefragt. „Vor allem“, sagt sie. „Vor Spinnen, vor Käfern, vor Nazis.“ Dresen stellt die Rote Kapelle richtigerweise als ein akademisches Elitenprojekt dar, wählt mit der Hilde-Figur aber eine Perspektive einer im wahrsten Sinne des Wortes Antiheldin. Das Durchschnittliche, Mauerblumenartige, über das sich ja die coolen Antifaschisten der Roten Kapelle mehrmals lustig machen, ist gerade das Starke an dieser Figur. Weil es Identifikations- und damit Agitationsmöglichkeit schafft. Aber auch, weil es schlicht und schön, poetisch und ergreifend ist. Eine einfache Frau, Geliebte und Mutter, unter dem Fallbeil des Nationalsozialismus.

Best Actor
• Izaac Wang („Didì“)
• Lars Eidinger („Sterben)
• Paul Giamatti („The Holdovers“)
• Andrew Scott („All Of Us Strangers“)
• Áskell Einar Pálmason („Beautiful Beings“)

And the winner is ...

Paul Giamatti („The Holdovers“)

„Wall-Eye“ nennen sie den stinkenden und schwitzenden Lehrer Paul Hunham, überall unbeliebt für seine unerbittliche Strenge gegenüber den Internatsschülern. Dass sich dahinter eigentlich eine Strenge gegen sich selbst verbirgt, eingebettet in eine akademische Aufsteigergeschiche, das erzählt „The Holdovers“ nur in wenigen Momenten explizit. Implizit bleibt das alles im Gesicht Giamattis ablesbar, dessen Charakter der Film so lange erkundet, bis er auch für den Internatsschüler Angus Tully menschlich und schließlich liebenswürdig wird. Die Verhaftetsein in seiner Herkunftsklasse ist Hunham auch durch seinen Bildungsübereifer und Verachtung gegenüber eines verzogenen Old-Money-Adels ins Gesicht geschrieben. Ganz anders verhält er sich gegenüber einfachen Bediensteten wie Mary, die ihre Söhne in den vietnamesischen Fleischwolf schicken müssen. Die internalisierten Rachegelüste an der kriegstreibenden Oberschicht, zu der auch Angus Tully gehört, verliert sich erst in der Geschichte eines gegenseitigen Kennenlernens. Das Aufweichen eines harten Kerns wurde selten so ergreifend und gleichzeitig komisch illustriert wie in den Gesichtswinkeln Paul Giamattis.

Best Director
• Alexander Payne („The Holdovers“)
• Alice Rohrwacher („La Chimera“)
• Shô Miyake („All The Long Nights“)
• Sean Baker („Anora“)
• Agnieszka Holland („Green Border“)

And the winner is ...

Alice Rohrwacher für „La Chimera“

Was gute Regie ist kann man unter vielen Gesichtspunkten betrachten. Man kann, je nach Akzent, eher die Schauspielführung, die werkimmanente Handschrift oder eine künstlerische Gesamtleistung sehen. Alice Rohrwacher ist in allen diesen Belangen eine großartige Künstlerin, vor allem hat sie aber mit ihrer nochmaligen Steigerung des Vorgängerwerkes „Happy As Lazzaro“ bewiesen, dass sie eine Autorenfilmerin von filmhistorscher Relevanz ist. Sie schafft Gegenwelten in einer ureigenen Materialität, die teilweise gar nicht mehr auf Worte oder Werte subtrahierbar sind. „La Chimera“ ist die geheimnisvolle Schwester von Tarkovy’s Stalker — beides Filme, in denen es um das Heben mystischer Gegenstände geht, die im Moment des Aufhebens wieder in den Fingern zerrinnnen, jedenfalls ihre (materialisierbare, kommerzialisierbare) Bedeutung. Die italienischene Grabräuber — gleichsam mit kindischer Verliebtheit beobachtet, aber auch kritisch in eine sozialpolitische Italienallegorie eingewoben — sind hier Bedeutungsträger in einer Vielschichtigkeit aus Magie, Poesie, Philosophie und Gegenwartsdiskursen. Und gleichsam sind all diese Vieldeutigkeit wieder nichtig, zerinnt in einem warmen Lustgefühl wie Sand in den Händen, angesichts der filmischen Substanz von Rohrwachers Erzählung, die immer auch für sich selbst steht.

Best Picture
• „The Holdovers“ (Alexander Payne, 2023)
• „Explanation For Everything“ (Gábor Reisz, 2023)
• „The Settlers“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023)
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023)
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024)
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023)
• „Green Border“ (Agniezska Holland, 2023)
• „Anora“ (Sean Baker, 2024)
• „HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024)
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024)

And the winner is ...

„Anora““ (Sean Baker, 2024)

Sean Baker schafft es, Filme zu machen, die in verschiedene Richtungen offen sind und dabei tatsächlich ein milieu-übergreifendes Sehen ermöglichen. Man kann „Anora“ als eine absolut authentische Tragödie einer Sex-Arbeiterin sehen, man kann die Milieu-Genauigkeit in ihrer brutalen Verdichtung auch schreiend komisch als schwarze (Tragi)Komödie sehen und man kann diese Pretty-Woman-Aktualisierung als ihre Dekonstruktionsgeste auch in seiner erzählerischen Konzeptionsystemtheoretisch als Modellbaukasten moderner Klassengesellschaft, mitsamt seiner präzise nachgespürten Funktionsweisen, Grenzen und Eigenlogiken betrachten. Und natürlich geht das auch alles gleichzeitig. „Anora“ ist ein Meisterwerk, das die absurde Situation einer Eheschließung, die nach seiner systemischen Logik nicht sein darf, als ein unkontrollierbares Feuerwerk inszeniert, das die soziale Gebautheit einer marktförmigen Klassengesellschaft aufdeckt und so heiß brennen lässt, dass deren Strahlträger dabei fast zu schmelzen beginnen.

______________________________________
Statistisches

Anzahl der Nominierungen
• „Anora“ (Sean Baker, 2024): 8
• „The Holdovers“ (Alexander Payne, 2023): 6
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023): 6
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023): 6
• „Challengers“ (Luca Guadagnino, 2024): 6
• „Green Border“ (Agniezska Holland, 2023): 5
• „Poor Things“ (Yorgos Lanthimos 2023): 5
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024): 4
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022): 4
• „The Brutalist“ (Brady Corbet, 2024): 4
• „AGGRO DR1FT“ (Harmony Korine, 2023): 4
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024): 4
• „Furiosa: A Mad Max Saga“ (George Miller, 2024): 4
• „The Settlers“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023): 3
• „Inside The Yellow Cocoon Shell“ (Pham Tien An, 2023): 3
• „HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024): 3
• „Sterben“ (Matthias Glasner, 2024): 3
• „Tatami“ (Guy Nattiv & Zar Amir Ebrahimi, 2023): 3
• „Beautiful Beings“ (Guðmundur Arnar Guðmundsson, 2022): 3
• „All Of Us Strangers“ (Andrew Haigh, 2023): 2
• „Explanation For Everything“ (Gábor Reisz, 2023): 2
• „All The Long Nights“ (Shô Miyake, 2024): 2
• „Holy Week“ (Andrei Cohn, 2024): 2
• „All We Imagine As Light“ (Payal Kapadia, 2024): 2
• „Toxic“ (Saulė Bliuvaitė, 2024): 2
• „Dìdi“ (Sean Wang, 2024): 2
• „Des Teufels Bad“ (Veronika Franz & Severin Fiala, 2024): 2
• „Eat The Night“ (Caroline Poggi & Jonathan Vinel, 2024): 2
• „In Liebe, Eure Hilde“ (Andreas Dresen, 2024): 1
• „The Empire“ (Bruno Dumont, 2024): 1
• „Universal Language“ (Matthew Rankin, 2024): 1
• „Pepe“ (Nelson Carlo de los Santos Arias, 2024):1
• „Rickerl“ (Adrian Goiginger, 2023): 1
• „Only The River Flows“ (Shujun Wei, 2023): 1
• „Mond“ (Kurdwin Ayub, 2024): 1
• „Maestro“ (Bradley Cooper, 2023): 1
• „Four Daughters“ (Kaouther Ben-Hania, 2023): 1
• „20 Days In Mariupol“ (Mstyslav Chernov, 2023): 1
• „Black Box Diaries“ (Shiori Itō, 2024): 1
• „No Other Land“ (Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor, 2024): 1
Anzahl der Siege
• „The Holdovers“ (Alexander Payne, 2023): 3
• „Anora“ (Sean Baker, 2024): 2
• „La Chimera“ (Alice Rohrwacher, 2023): 2
• „Do Not Expect Too Much From The End Of The World“ (Radu Jude, 2023): 1
• „Green Border“ (Agniezska Holland, 2023): 1
• „Black Dog“ (Guan Hu, 2024): 1
• „De Humani Corporis Fabrica“ (Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor, 2022): 1
• „The Substance“ (Coralie Fargeat, 2024): 1
• „Colonos“ (Felipe Gálvez Haberle, 2023): 1
• „Inside The Yellow Cocoon Shell“ (Pham Tien An, 2023): 1
• „HAPPYEND“ (Neo Sora, 2024): 1
• „Sterben“ (Matthias Glasner, 2024): 1
• „All Of Us Strangers“ (Andrew Haigh, 2023): 1
• „Des Teufels Bad“ (Veronika Franz & Severin Fiala, 2024): 1
• „In Liebe, Eure Hilde“ (Andreas Dresen, 2024): 1
• „The Empire“ (Bruno Dumont, 2024): 1
• „Universal Language“ (Matthew Rankin, 2024): 1
• „Pepe“ (Nelson Carlo de los Santos Arias, 2024):1

Hinweis zu den Bildrechten: © unterliegt ihren jeweiligen Besitzern, Benutzung bezieht sich auf das Zitatrecht

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