In einer offenen bzw. epischen Dramaturgie liegt das Verständnis von Film als Fragment zugrunde. Die mosaikartige Narration weist keine übergeordnete (Akt-)Struktur auf. Das Geschehen gliedert sich vielmehr in Stationen (Stationendrama) und setzt unvermittelt ein, ohne dass Figuren und Schauplätze eingeführt werden. Gleichsam bricht es am Ende des Films ebenso unvermittelt ab, ohne dass die Handlung vorher abgerundet wird. Die offene Dramaturgie will sich damit bewusst vom Anspruch befreien, einem Stoff, einer Geschichte oder einem Thema abschließend oder umfassend gerecht werden zu können. (…) Die offene Dramaturgie fordert vom Zuschauer in der Regel eine aktivere Teilnahme, da er weniger geführt wird als in der geschlossenen Dramaturgie. Die offene Form eignet sich für reine Komödien sowie für freie, episodische, experimentelle oder dokumentarische Stoffe aller Längen. (DW)