Macho-Fassaden als Sehnsucht nach gesellschaftlicher Anerkennung.
Originaltitel: Saint Amour
Alternativtitel: Saint Amour — Drei gute Jahrgänge
Produktionsland: Frankreich
Veröffentlichungsjahr: 2016
Regie: Benoît Delépine, Gustave de Kervern
Drehbuch: Benoît Delépine, Gustave de Kervern
Produktion: Jean-Pierre Guérin, Benoît Delépine, Gustave de Kervern
Kamera: Hugues Poulain
Montage: Stéphane Elmadjian
Darsteller: Gérard Depardieu, Benoît Poelvoorde, Céline Sallette, Vincent Lacoste, Gustave Kervern, Chiara Mastroianni, Ana Girardot, Andréa Ferréol, Michel Houellebecq, Izïa Higelin, Yolande Moreau, Ovidie u.A.
Laufzeit: 101 Minuten
Der Viehzüchter Bruno (Benoît Poelvoorde) besucht alle Jahre wieder die Internationale Landwirtschaftsmesse in Paris. Sogar sein Vater Jean (Gérard Depardieu) ist mit von der Partie. Diesmal soll ihr Zuchtbulle Nabucodonosor endlich den Wettbewerb des Messe gewinnen. Außerdem will Jean seinen niedergeschlagenen Sohn endlich davon überzeugen, die gemeinsame Farm zu übernehmen. Bruno will aber lieber seine obligatorische Tour durch alle Weinstände der Messe machen. Um die gestörte Beziehung zu seinem Sohn zu verbessern, schlägt Jean vor, an der Tour teilzunehmen, doch diesmal der richtigen Route entlang Frankreichs größten Weinbergen zu folgen. Gemeinsamen mit dem quirligen Taxifahrer Mike (Vincent Lacoste) beginnt ein kleines Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihre Liebe zu der Landschaft wiederentdecken.
Quelle: moviepilot.de
Replik:
[…] Die Weinverkostung der drei Verlierer Bruno, Jean und Mike ist aber ohnehin nur eine Allegorie auf das eigentliche Thema von „Saint Amour“: Ein vulgäres, aber doch sehr sehnliches Bedürfnis nach Zuneigung, welches alle drei Figuren durch sexuelle Bestätigung beim weiblichen Geschlecht zu befriedigen suchen. Wenn zum Beispiel Mike die wichtigsten Elemente eines erfolgreichen Flirts referiert oder Jean über Sex in Landwirtschaftsmetaphern verpackt redet, macht sich zwischen den Zeilen bereits bemerkbar, dass hinter der Macho-Fassade nur tiefe Sehnsucht nach gesellschaftlicher Anerkennung steckt. Und das – so viel sei verraten – inzestuös-anstößige Finale des Films führt diese Strategie zwar recht albern, aber immerhin sehr konsequent zu Ende. Denn das Trio Infernal, so lehrt uns „Saint Amour“, kann nur zur „heiligen Liebe“ finden, wenn sie voreinander die Hosen runter lassen. […]Die komplette Kritik gibt es zum Nachlesen auf Filmstarts.de
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