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Bonnie & Clyde (quickshot)

Posted on 5. Juli 20144. Februar 2022 by Bobby Stankovic


Die Intimität des Verbrecherseins.

Originaltitel: Bonnie and Clyde
Produktionsland: USA
Veröffentlichungsjahr: 1967
Regie: Arthur Penn
Drehbuch: David Newman, Robert Benton, Robert Towne
Produktion: Warren Beatty
Kamera: Burnett Guffey
Montage: Dede Allen
Musik: Charles Strouse
Darsteller: Warren Beatty, Faye Dunaway, Michael J. Pollard, Gene Hackman, Estelle Parsons, Denver Pyle, Dub Taylor, Evans Evans, Gene Wilder
Laufzeit: 107 Minuten

[…] Es ist die Zeit der Großen Depression. Anfang der 1939er lernen sich der junge Tunichtgut Clyde Barrows (Warren Beatty) und die wohlbehütete Bonnie Parker (Faye Dunaway) kennen, als Clyde versucht, den Wagen von Bonnies Mutter zu stehlen. Bonnie fühlt sich direkt von dem gutaussehenden Clyde angezogen und folgt dem Kleinkriminellen auf seinem Weg aus der Stadt, verspricht sie sich doch eine Flucht aus ihrem langweiligen Leben.
Schon bald machen die Beiden als Bankräuber über die texanischen Staatsgrenzen hinweg von sich reden, da sie von der breiten Bevölkerung als moderne Robin Hoods angesehen werden. Unterstützung erhalten Bonnie und Clyde durch Clydes Bruder Buck (Gene Hackman) und dessen Frau Blanche (Estelle Parsons) sowie dem leicht begriffsstutzigen C.W. Moss (Michael J. Pollard). […]
Quelle: Moviepilot.de

Replik:
(ursprünglich erschienen als Post
im mittlerweile inaktiven Filmtiefen.de-Forum, 10.01.2013)

Bonnie & Clyde sind den meisten Menschen ein Begriff, der Film aus den 1960ern, die den Kult um das Verbrecher-Pärchen erst begründet hat, kann sich dennoch einer nicht annähernd so großen Bekanntheit unter jungen Menschen erfreuen wie etwa „Der Pate“. Dabei gilt der Film gleichermaßen als eine Geburtsstunde des New Hollywood. Ein wichtiger und gleichzeitig brillanter Genre-Film.

Intimität des Verbrecherseins

Die Intimität des Verbrecherseins. Für Bonnie und Clyde stellt ihr Daseins als Kriminelle einen besonderen Reiz und einen Zugang zu dem jeweils anderen dar, der über bloße Sexualität hinausgeht. Eine im 21. Jahrhundert angekommen, immer noch unkoventionelle und auf eine freche Weise romantische Vorstellung von Liebe. Mit dem Größerwerden der Verbrechergruppe kommt auch mehr und mehr Gift und Anspannung in das Zweiergespann. Die Intimität von Bonnie und Clyde wird durch diese Gruppendynamik gestört. Spätestens mit Einbeziehung des Bruders Buck und seiner Frau Blanche flüchtet Bonnie das erste mal von der Gruppe. Was zum einen mit dem Charakter Blanches zu tun hat (wahrlich einer der unsympathischsten Figuren des gesamten Filmjahrzehnts), allerdings auch, dass man den Wert Blanche für die Gruppe nicht mehr wirklich argumentieren kann, außer dass sie „zur Familie gehört“, für Bonnie ein nicht in Kauf nehmbarer Verlust der Intimität. Zwei weitere mögliche Weggefährten, das bestohlene Bestatterpaar werden sofort von Bonnie weggeschickt.

Die Flucht ist das Ziel

So sind es auch immer wieder Mitglieder der Gruppe, die das berühmteste Verbrecherpaar der Filmgeschichte in Gefahrensituationen befördern. Bonnie und Clyde bleiben den gesamten Film über fehlerlos, würden wohl noch immer raubend durch die Südstaaten reisen, wenn ihr intimes Band des Verbrechens nicht durch die unglückliche Präsenz ihrer Weggefährten gestört werden würde. So kann man das Ende des Films auch so deuten, dass das prüde Amerika die unkonventionell-untriebige Liebesgeschichte den beiden einfach nicht vergönnt hat. „Ihr werdet euer Leben lang nur auf der Flucht sein und das wisst ihr selbst.“ Die Flucht vor der Polizei kann nur die Flucht in noch mehr oder zumindest fortwährende Kriminalität sein. Die Flucht ist das Beibehalten der magischen Intimität des Verbrecherseins. Die Flucht ist das Ziel.

Wie man die viel zitierte Gangstergeschichte deuten will hin oder her: „Bonnie & Clyde“ zählt zurecht zu den wichtigsten und prägendsten Hollywooderlebnissen überhaupt. Die schonunglos brutale Action, die mit zeitloser Härte beeindruckt und nie zum plakativen Rumgeballer verkommt, kann man als direkte Vorstufe des Sam Peckinpahs ansehen. Auch die Geschichte für sich genommen, findet Zeit jede Figur zärtlich in die Narration einzubinden und bleibt die gesamte Spiellänge über unterhaltsam und unvorhersehbar. Ein großer Film, der seinen beispiellosen Eingang in die Popkultur mit Qualität en masse untermauern kann.

84%

Bildrechte aller verlinkten Grafiken: © Warner Brothers/Seven Arts / Tatira-Hiller Productions

Anschlusslektüre

Never Rarely Sometimes Always (mediumshot) The French Connection (quickshot) Raging Bull (mediumshot) Star Wars Episode VII — The Force Awakens (mediumshot)
  • Genre: Action
  • Genre: Heist-Movie
  • Genre: Liebesfilm
  • Genre: Roadmovie
  • Gewinner: Mar del Plata
  • Jahr: 1967
  • Jahrzehnt: 1960er
  • Produktionsland: USA
  • Regie: Arthur Penn
  • Stilepoche: New Hollywood
  • Thema: Familie
  • Thema: Geschlechterrollen
  • Trivia: Nach wahrer Begebenheit
  • Wettbewerb: Oscars Bester Film 1968
  • Zustimmung: 84%
  • Zustimmungsbereich: 80-89%
  • 1 thought on “Bonnie & Clyde (quickshot)”

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